SV Bietigheim feiert die erste Oberliga-Meisterschaft

Geschrieben von Eveline Franke am 15. September 2017

Kategorie(n): Allgemein, Herrenwasserball

Jubel der ersten Mannschaft Wasserball

Die Wasserballer des SV Bietigheim haben am Montag etwas Historisches vollbracht: Mit einem 14:6-Heimsieg gegen die SGW Leimen/Mannheim II sicherte sich das Team aus dem Ellental erstmals in der Vereinsgeschichte die Oberliga-Meisterschaft. Zum ersten Mal seit 1995 hat damit wieder einmal eine erste Mannschaft den Titel gewonnen. In den vergangenen elf Jahren hatten immer Reserveteams von Erst- und Zweitligisten triumphiert. „Das ist der bisher größte Erfolg im Bietigheimer Wasserball. Ich bin stolz auf die Mannschaft“, sagt Spielertrainer Markus Köhler, der seit der 2010/2011 beim SVB die Kommandos gibt.

Seine Schützlinge kämpfen nun gegen den SV Darmstadt 98, den Vorletzten der Zweiten Liga, um den Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse. Das Entscheidungsspiel findet voraussichtlich am Samstag an einem neutralen Ort statt. Eine genaue Terminierung gibt es allerdings noch nicht. Der SVB hat sogar noch die Chance auf das Double. Denn am Freitag, 14. Juli (21.15 Uhr), tritt das Köhler-Ensemble im baden-württembergischen Pokal-Finale beim SSV Freiburg an – als Titelverteidiger.

Im letzten Saisonspiel benötigten die Bietigheimer am Montagabend im Badepark Ellental zwingend einen Sieg mit sechs Toren Unterschied, um den bisherigen Tabellenführer aus Freiburg auf den letzten Drücker noch vom ersten Platz zu verdrängen. Doch die Ausgangssituation war dabei nicht gerade einfach, denn der Vorletzte aus Leimen und Mannheim trat mit einer Handvoll Spieler aus dem Zweitliga-Kader an. „Bei der Aufstellung des Gegners haben wir im ersten Moment schon große Augen gemacht. Da war uns klar, dass das Spiel kein Selbstläufer werden würde. Der Schuss hätte auch nach hinten losgehen können“, stellte Köhler fest und sprach von einem „emotionalen Spiel“. Um einen größeren Einfluss auszuüben, zog es der 43-Jährige vor, vom Beckenrand aus zu coachen, statt wie sonst üblich als Spielertrainer im Wasser mitzumischen.

Seine Schützlinge taten sich lange schwer mit der ruppigen Spielweise der Nordbadener, zumal die beiden Schiedsrichter Robert Kovac und Maximilian Oelsner zunächst recht großzügig pfiffen. Nach einem zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand lag der SVB zur Halbzeit vor den 150 Zuschauern nur knapp mit 4:3 vorne. Die Bietigheimer Tore hatten bis dahin Sascha Graf (2), Patrick Färber und Benedikt Schwuchow erzielt. Erst im dritten Viertel hatten die Gastgeber mit Färbers Tor zum 10:4 den nötigen Sechs-Tore-Vorsprung erreicht. Da die im Durchschnitt wesentlich älteren Spieler aus Leimen und Mannheim nun kräftemäßig abbauten und zudem viele Strafen kassierten, hatten die konterstarken Bietigheimer leichtes Spiel, den standesgemäßen Sieg herauszuschießen. Die Tore in der zweiten Hälfte warfen Julius Ulfers (3), Schwuchow (2), Robert Bölke (2), Holger Füllborn, Färber und György Csanyi.

Nach nur zwei Niederlagen und einem Unentschieden holte Bietigheim letztlich mit 27:5 Zählern den Titel. Mit 62 Treffern in 14 Partien war der 23-jährige Ulfers einer der Erfolgsgaranten. Der seit Jahren auch von den Bundesliga-Klubs SSV Esslingen und SV Cannstatt umworbene Center-Stürmer belegte in der Oberliga-Torschützenliste den dritten Rang. Weitere Stützen im Bietigheimer Team waren Torhüter Dennis Wildner, Allrounder Füllborn, der vor der Saison vom SV Ludwigsburg ins Ellental gewechselte Bölke und Schwuchow, der aus seiner Zeit in Hameln über Zweitliga-Erfahrung verfügt. „Die Mannschaft hat sich in dieser Saison enorm weiterentwickelt“, stellte Köhler zufrieden fest.